Kappadokien kreativ - Im Ort der 100 Töpfer
In Kappadokien ist die Töpferei seit Jahrtausenden zuhause und der kappadokische Ort Avanos ist eines der
traditionsreichsten Töpferzentren Kleinasiens.
Durchschnitten wird der Ort vom „Kizilirmak“, dem größten Fluss der Türkei: der Ton gab ihm diesen Namen: Roter
Fluss - rot vom Lehm, den er mit sich führt und den Töpfern seit über 3000 Jahren das Material liefert, aus
denen bereits die Hethiter kunstvolle Vasen und Gebrauchskeramik schufen. Die Osmanen und jetzt die Türken
haben dieses Erbe übernommen und so kann man in den zahlreichen Töpferhöhlen entlang des Roten Flusses den
Meistern ihres Fachs über die Schulter sehen. Jeder Mann in Avanos beherrscht das Drehen an der primitiven
Töpferscheibe, weil es seit Generationen vom Vater auf den Sohn übertragen wird. Einer dieser schon etwas
in die Jahre gekommenen Söhne ist der inzwischen weit über die Grenzen Kappadokiens bekannte Töpfer und
Bildhauer Erdogan Gülec. Erdogan besitzt ein altes Tuffsteinhaus mitten in der Altstadt von Avanos, in
dem er sein Atelier untergebracht hat. In einem stilvollen Gewölberaum bearbeitet er kunstvoll den Ton,
den er selbst aus dem Fluss, aber auch aus den angrenzenden Bergen holt. Avanos ist heute ein Ort, in dem
Künstler aus der ganzen Welt sich zuhause fühlen und man trifft sich gerne in Erdogans Atelier zu Tee oder
Kappadokischem Wein. Dann dauert es auch nicht lange, bis auch der letzte Gast ein Stück Ton in die Hände
genommen hat. Die Luft in Avanos riecht nach Kreativität. |

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